Relaunch Kosmetikstudio mit Hilfe SWOT-Analyse

Aufgabenstellung war der Relaunch eines Ksoemtikstudios mit der Methodik einer SWOT-Analyse.

1. Darstellung des beratenen Unternehmens und Benennung des Beratungsauftrages

Dieser Bericht bezieht sich auf die durchgeführte Beratung bei dem Schönheitspflegestudio xxx. Der Firmensitz ist gemeldet unter xxx, xxxxxx.
Das Schönheitspflegestudio xxx wurde 1994 gegründet.
Die Inhaberin wollte schon immer im Kosmetikbereich arbeiten, hatte zu DDR-Zeiten keine Möglichkeit, diesen Berufswunsch zu realisieren, und konnte daher die Zeit nach der Wende nutzen, um dieses Ziel zu erreichen.
Es werden kosmetische Produkte verkauft, kosmetische Dienstleistungen, medizinische Fußpflege und diese als Hausbesuch angeboten.
Jedoch der kosmetische, gewerbliche Bereich erwirtschaftet nicht die notwendigen Umsätze, um kostendeckend zu sein. Hier liegt daher der Schwerpunkt der Aufgabenstellung.
Erwirtschaftet wird im gewerblichen Bereich ein Defizit, die Medizinischen Heilmaßnahmen im Bereich der Fußpflege erzielen durch die Kassenzulassung aller Krankenkassen Gewinne, die auch zuverlässig ausbezahlt werden. Ziel muss es jedoch sein, dass alle Geschäftsbereiche ausreichende Deckungsbeiträge erwirtschaften. Aktuell werden insgesamt 5 Mitarbeiterinnen beschäftigt.
Vereinbartes Beratungsziel ist die allgemeine Beratung zu allen wirtschaftlichen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung, die sich bei diesem Unternehmen ergeben.

2. Analyse der Unternehmenssituation unter Beachtung des Beratungsauftrages und der mit der Beratung verbundenen Zielstellung

Die Unternehmerin xx xxx erwirtschaftet mit dem kosmetischen Bereich ein negatives Ergebnis, da die Umsätze für die vorhandene Kostenstruktur nicht ausreichen. Bei einem Umsatz von rund 41 T-EUR wird ein negatives Ergebnis von minus 39 T-EUR bis Ende November 2017 erwirtschaftet.

Dies liegt jedoch auch daran, dass das Steuerbüro keine ausreichende Kostentrennung der beiden unabhängig voneinander agierenden Bereiche vorgenommen hat bisher.

Ziel muss es jedoch sein, dass sich beide Standbeine unabhängig voneinander tragen.

Vor dem Hintergrund dieser Situation ergab sich der Beratungsauftrag an die Oliver Brunn Mittelstandsberatung, um die wahren Kosten beider Bereiche zu ermitteln, und um eine wirtschaftliche Perspektive für den bisher schwächeren Kosmetikbereich zu erarbeiten.

3. Angaben zu rAuftragsdurchführung: Erläuterung des Vorgehens, Darstellung des Instrumentariums, mit dem die Unternehmenssituation erhoben und analysiert wurde

Der Kosmetikbereich arbeitet in zwei regional getrennten Standorten. Der medizinische Bereich arbeitet ebenfalls an zwei regionalen Standorten. Die Umsätze und Kosten laufen jeweils zusammen „in einen Topf“.
Anhand einer einfachen Kostenverteilung werden die Hauptkosten jeweils den Standorten wie nachstehend beschrieben zu geschlüsselt:
Standort AAA: XXX (Kosmetikerin), XXX (Podologin),(beide 100% Standort AAA) Standort BBB: XXX (Kosmetikerin), XXX (Podologin), XXX (Kosmetikerin), (100%

Standort BBB)

Die Personalkosten sind Hauptkostenbestandteil der vorliegenden BWAs.
Die Inhaberin XXX arbeitet 50% für AAA, und 50% für BBB, rechnet sich aber bisher nicht in die Kosten ein, sondern bekommt als „Unternehmerlohn“ das Ergebnis der wirtschaftlichen Tätigkeit.
Der Materialkosten können anhand der Umsatzverteilung verteilt werden.
Diese Festlegungen werden an das Steuerbüro übergeben, so dass hier eine bessere Ergebnistransparenz gegeben ist.
Im Wesentlichen liegen die Stärken des Kosmetikbereiches an folgenden Faktoren:

  • Es können Hausbesuche für med. Fußpflegen angeboten werden, da die Geschäftsstellen offenbleiben, durch mehrere Mitarbeiter ist dies möglich
  • Der Ruf des Unternehmens ist besser, als der Ruf des Wettbewerbs (Qualifikation der Unternehmerin)
  • Der Organisationsgrad des Unternehmens ist höher, als bei den Wettbewerbern (ZZZ Kosmetik, YYYY Kosmetik), da jeweils im Laden mindestens eine Doppelbesetzung vorhanden ist

Gleichzeitig reichen die Umsätze im Kosmetikbereich nicht aus, da die Strukturen zwar wettbewerbsfähig, aber nicht in ausreichendem Maße kostendeckend sind. Für die Kosmetikschiene wird bisher jedoch keine Werbung gemacht. Es gibt keine Flyer, keine Broschüren, keinen Internetauftritt.

Aufgrund der schlechten betriebswirtschaftlichen Ergebnisse in 2017 mit einem Minusergebnis im Kosmetikbereich wurde jedoch auch die Notwendigkeit einer Preiserhöhung bei kosmetischen Behandlungen von 1-5 EURO pro Behandlung festgelegt. Dies alleine wird schon zu einer Umsatz-und Ergebnisverbesserung von 4 T-EUR im Jahr führen.

4. Benennung der einzelnen ermittelten Schwachstellen; Zusammenfassung Stärken und Schwächen

Frau XXX arbeitet aktuell operativ viel an beiden Standorten mit, daher kommen unternehmerisch-analytische Aufgabenstellungen zu kurz. Es gibt keine Übersicht, welcher Deckungsbeitrag jeweils an den beiden Standorten erwirtschaftet wird. Darüber hinaus ist nicht bekannt, welche Mitarbeiterin welchen Umsatz erwirtschaftet. Eine Mitarbeiterbefragung ergab, dass die Mitarbeiterinnen nicht in Ertragsdimensionen denken und handeln.

>> SWOT_Ermittlung

Um mehr Zeit für die Unternehmensführung und Werbung zu haben, ist geplant zusätzlich eine Podologin und eine Kosmetikerin einzustellen. Gerade bei Herstellung der Kostentransparenz an beiden Kosmetikstandorten durch die verursachungsgerechte Zuordnung der Sach- und Personalkosten wird auch die Leistungstransparenz des Personals hergestellt, und damit eine echte Personalführung ermöglicht. Eine Umsatzbeteiligung statt einer bisher reinen Anwesenheitsstundenabrechnung ermöglicht einen neuen Motivationsschub des Personals und auch damit eine Umsatzausweitung von geschätzten 5-8 Prozent.

5. Darstellung des detaillierten Maßnahmenplans zur Überwindung der ermittelten Schwachstellen/ Benennung der einzelnen Handlungsempfehlungen

Der besprochene Maßnahmenplan sieht aus wie folgt:

  • Kosten und Ergebnistransparenz im kosmetisch/gewerblichen Bereich, durch Vorgaben an das Steuerbüro, damit die monatliche BWA einen korrekt ermittelten Deckungsbeitrag für alle Betriebsbereiche ausweist
  • Auswertung und Führen des Kassenbuches, um auf tagesaktueller Basis die Umsätze für alle Produktbereiche und Standorte zu verfolgen
  • Durchsprache der Umsatzentwicklung mit den Angestellten
    Renner/Penner – Liste der Verkaufsprodukte erstellen, und mit den Angestellten besprechen
  • Aktionen bei nicht wie geplant laufenden Produkte und Behandlungen
  • Aufnahme von Verkaufszielen in Stellenbeschreibungen, um mehr Zielorientierung im Betrieb zu erreichen
  • Ein Flyer zur Kundenmitgabe wird erstellt und ausgelegt
  • Eine Facebookseite mit Detailinformationen zur vertriebenen Kosmetik ist geplant, damit auch die jüngere, facebookanffine Generation angesprochen werden kann; die vorhandene Kundenstruktur hat ein Durchschnittsalter von 55 Jahren!
  • Der zusätzliche Verkauf über einen Herstellerwebshop von XXX muss gestartet werden
  • Mit lokalen Vertriebspartnern, wie den lokalen Friseuren ist eine gemeinsame Vertriebsaktion geplant und startet

Tipps und Hinweise zum Thema

Mein Spezialtipp zum Thema
Die Renner/Penner Liste – Erarbeiten Sie als Dienstleister immer auch eine Liste für Ihre zusätzlichen Handelsgüter, aus der ersichtlich wird, was eher Ladenhüter sind und welche Produkte als Verkaufsschlager eingestuft werden können.

Wichtige Hinweise zum Thema

Hinweis zur Strategieplanung
Im Bereich Dienstleistungen lohnt es sich, sich Gedanken über eine strategisch gute Aufstellung zu machen. Denn diese beeinflusst auch langfristig das operative Ergebnis

Hinweis zur Leistungsgestaltung
Im Dienstleistungssektor ist es ratsam, Zusatzprodukte anzubieten, die ebenfalls einen gewissen Deckungsbeitrag erwirtschaften können.

Hinweis zu Kooperationen
Es ist auch in der hier vorliegenden Branche ratsam, zu versuchen, von lokalen Netzwerken und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu profitieren.

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